Photographische Darstellungstechniken (2D)

Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden eine Vielzahl von Techniken und Verfahren zur Vervielfältigung in der Fotografie und der Drucktechnik entwickelt. Sie bildeten die Grundlage für die heutigen Drucktechniken und bildgebenden Verfahren. Diese Methoden werden heute von Künstlern und Künstlerfotografen weiterhin verwendet und in Abgrenzung zu den industriell genutzten Verfahren als Edeldruckverfahren bezeichnet. Ursprünglich bezeichnete der Begriff Edeldruck nur die Positiv-Verfahren auf Papier.

Heliografie oder auch Asphaltverfahren

Die Heliografie oder Heliographie (Kunstwort, gebildet aus griechischen λιος, Helios = Sonne, γράφω, gráphō = zeichnen/ beschreiben), ist das von Joseph Nicéphore Niépce oder Niepce entwickelte Verfahren, das als erstes in der Geschichte der Fotografie dauerhafte Bilder erzeugen konnte. Niepces diesbezügliche Experimente hatten bereits 1811 begonnen, 1822 hatte er die erste lichtbeständige heliografische Kopie eines grafischen Blattes hergestellt. Das Experiment von 1822 gilt als eigentliche Geburtsstunde der Fotografie, weil es Niepce erstmals gelang, mittels der Kamera dauerhafte fotografische Abbildungen zu schaffen. Bei den Asphaltverfahren beruht die fotografische Verwendung auf der Lichtempfindlichkeit von Asphalt, der unter Lichteinwirkung aushärtet. Durch Abbürsten oder Ablösen der unbelichteten Stellen mit Öl entsteht ein Bild. Das erste heute noch erhaltene Biold stammt aus dem Jahre 1826. Niepce arbeitete ab 1829 mit Louis Daguerre zusammen. Als offizielles Geburtsjahr der Fotografie gilt 1839 mit der öffentlichen Präsentation der Daguerreotypie.

Technik der Heliografie

Niepce hielt 1822 mit einer Camera obscura und einer mit Asphalt beschichteten, 21×16 cm großen polierten Zinnplatte einen Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers fest. Die Belichtungszeit lag bei ca. acht Stunden. Unter Lichteinwirkung wurde der Asphalt gehärtet, so dass bei der anschließenden „Entwicklung“ mit Lavendelöl und Petroleum nur die schwächer belichteten Asphaltpartien herausgelöst wurden. Somit war das Bild zugleich „fixiert“ und lichtbeständig. Das eigentliche Ziel von Niepce war, diese Platten dann zu ätzen um davon per Druckvorgang Abzüge zu erhalten, was ihm allerdings nur von Kontaktkopien von Strichvorlagen (Kupferstiche, Radierungen) gelungen ist. Er verwendete auch Lithografiesteine, Glasplatten , Zinn-, Zink-, Kupfer- und versilberte Platten. Bei späteren Experimenten bedampfte er die entwickelten Platten mit Jod um die Schattenpartien zu schwärzen, löste dann die verbliebene Asphaltschicht mit Alkohol auf und erhielt so kontrastreichere Direktpositive. Die Heliografie gelangte zwar zu Lebzeiten von J.N. Niepce nicht zur Anwendungsreife, wurde aber später von seinem Neffen Abel Niepce de St. Victor weiterentwickelt. Ihm gelang es 1855, mithilfe des Kupferstechers Lemaître die Heliografien zu ätzen und davon Drucke herzustellen, was den Grundstein für die späteren Heliogravure-Verfahren legte.

Daguerreotypie        

Daguerreotypie-Kamera

Daguerreotypie-Kamera

Als Daguerreotypie oder auch Daguerrotypie wird ein fotografisches Verfahren des 19. Jahrhunderts bezeichnet, das von dem französischen Maler Louis Jacques Mande Daguerre zwischen 1835 und 1839 entwickelt und nach ihm benannt wurde. Sie ist das erste ausgereifte fotografische Verfahren, das veröffentlicht wurde. Von der französischen Regierung angekauft, wurde es am 14. August 1839 für die allgemeine Nutzung freigegeben. Daguerre hatte seit 1829 mit Nicephore Niepce, dem Erfinder der Heliografie, in Partnerschaft zusammengearbeitet. Sein Verfahren war jedoch eine eigenständige Entwicklung, die auf völlig anderen Grundlagen beruhte. Die Daguerreotypie basiert auf der Lichtempfindlichkeit von Silberhalogeniden. Sie lieferte gut nuancierte, sehr fein strukturierte Bilder, die sogar mit der Lupe betrachtet noch kleinste Details zeigten. Der Bildton, ursprünglich grau bis blaugrau, konnte nach Einführung der Goldtonung goldfarbig, purpurn bis sepiafarbig sein. Schwächen des Verfahrens waren die geringe Lichtempfindlichkeit sowie die seitenverkehrte Abbildung. Außerdem war jede Daguerreotypie ein Unikat, das nicht ohne weiteres vervielfältigt werden konnte, was allerdings ihre Wertschätzung erhöhte. Eine Einschränkung bestand auch bei der Bildbetrachtung. Je nachdem, ob sich in den blanken Schattenpartien Licht oder Dunkelheit spiegelte, sah man die Daguerreotypie negativ oder positiv. Diese Unbequemlichkeit war ein Hauptgrund für den raschen Erfolg späterer, verbesserter Verfahren. Schon in den Jahren um 1860 verschwanden denn auch die Daguerreotypien recht schnell aus dem Angebot der Fotografenateliers. Sie wurden vor allem durch die ebenfalls als Unikate erstellten und ähnlich gerahmten Ambrotypien einerseits und die preiswerten Visitkarten-Porträts andererseits abgelöst.

Technik der Daguerreotypie

Für die Herstellung einer Daguerreotypie verwendete man versilberte, polierte Kupferplatten, die mit Iod– und später auch Bromdämpfen lichtempfindlich gemacht wurden. Dabei bildete sich an der Oberfläche lichtempfindliches Silberiodid bzw. Silberbromid. Die Platte musste vor der Herstellung des Fotos im Dunkeln aufbewahrt werden. Zur Belichtung setzte man sie an der Rückseite eines Fotoapparates dem durch das Objektiv der Kamera einfallenden Licht aus. Wegen der geringen Lichtempfindlichkeit des Jodsilbers dauerte eine Belichtung an der Sonne anfangs 8-10 Minuten, später jedoch durch Verbesserungen des Verfahrens und der Objektive nur noch wenige Sekunden. Dabei wurde an den belichteten Bildstellen das Silberhalogenid zu metallischem Silber reduziert. Anschließend wurde mit Hilfe von Quecksilberdämpfen entwickelt, wobei sich metallisches Quecksilber an das sehr schwache Silberbild anlagerte. Nach der Entwicklung und Fixierung in einer Seesalz-, „Hyposulfit-“(Thiosulfat) oder Cyankali-Lösung, entstand ein positives, lichtbeständiges Bild aus grauem Quecksilber, das allerdings seitenverkehrt und nur unter bestimmten Bedingungen optimal zu erkennen ist. Die Quecksilber-Schicht auf der Kupferplatte war extrem berührungsempfindlich. Daher wurde die Daguerreotypie abschließend hinter eine Glasplatte montiert und mit dieser zum Schutz vor Korrosion luftdicht verklebt, bevor sie in eine Schatulle gesetzt oder gerahmt wurde.

Handkolorierte Daguerreotypie aus dem Jahr 1850 von J. Garnier

Handkolorierte Daguerreotypie aus dem Jahr 1850 von J. Garnier

Albuminabzüge

Albuminpapier war in der Zeit zwischen 1855 und 1890 das meist benützte Auskopierpapier.

Es wurde von Louis Blanquart-Evrard (18ß2 – 1872) erfunden und besteht aus einem Träger aus hoch qualitativem Papier mit geringem Flächengewicht, das mit einer dünnen Beschichtung von Ei-Albumin als bildgebender Schicht versehen ist. Das Eiweiß steigerte die Helligkeit der Papierunterlage und verbesserte die Wiedergabe der Lichter. Die Albuminbeschichtung historischer Fotografien ist im Allgemeinen spröde und weist ein Craquele feiner Risse auf.

Ambrotypie

Ambrotypie aus dem 19. Jahrhundert

Ambrotypie aus dem 19. Jahrhundert

 

Portrait eines Soldaten aus dem Sezessionskrieg  (1860 - 1865)

Portrait eines Soldaten aus dem Sezessionskrieg (1860 – 1865)

 

Die Ambrotypie (Melanotypie, Amphitypie oder kurz Ambro, von dem griechischen Wort „ambrotos“, „unsterblich“) ist ein fotografisches Direktpositiv-Verfahren, das im nassen Kollodiumverfahren hergestellt wird und zwischen 1852 und 1890 verwendet wurde; es wurde vor allem als preiswerter Ersatz für die Daguerreotypie genutzt. Es wurde 1851/1852 von Frederic Scott Archer und Peter Fry eingeführt.

Technik der Ambrotypie

Die Bildwirkung der Ambrotypie basiert auf einer knapp belichteten und entwickelten iod- und bromsilberhaltigen Kollodiumschicht auf Glas. Zarte Kollodiumnegative wurden gebleicht, diese weißliche Glasnegativ wird mit schwarzem Papier oder Samt hinterlegt und erhält so seine positive Bildwirkung (Scheinpositiv); das Negativ erscheint aufgrund des Dunkelfeldprinzips vor einem dunklen Hintergrund als Positiv. Genutzt wird also ein Unikat.

Die Ambrotypien lösten bald die Daguerreotypien ab, weil sie preiswerter waren und aus allen Richtungen betrachtet werden konnten. Als Verfahren waren sie führend bis zur Einführung der Trockenplatte etwa um 1870.

Bromsilberpapier

Das Bromsilberpapier ist der gebräuchlichste Typ des Schwarzweißfotopapiers. Die Papier-unterlage ist mit einer Bromsilberemulsion beschichtet. Der Bildton ist neutralschwarz.

Chlorbromsilberpapier

Dieses Schwarzweißfotopapier ist mit einer Mischung aus Chlorsilber und Bromsilber be-schichtet. Der Bildton wird hierdurch warmschwarz bis braun.

Chromgelatineverfahren (Bromöldruck)

 

Josef Jindřich Šechtl:  Der See Jordán in Tábor, um 1920 Bromöldruck

Josef Jindřich Šechtl:
Der See Jordán in Tábor, um 1920 Bromöldruck

 

Bromöldruck, auch Bromölumdruck, ist als Edeldruckverfahren kein Druckverfahren im eigentlichen Sinn, sondern ein photographisches Positivkopierverfahren. Es wurde 1902 von Welborne Piper erfunden und ab 1907 allgemein verwendet.

Grundlage bildet ein Bromsilberpositiv, das auf ungehärtetem und damit quellfähigem Bromsilberpapier belichtet wurde. Nach Fixierung und Wässerung wird das Silberbild mit einem Chromatbleichbad ausgebleicht, das aus einer Lösung von Kupfersulfat, Kaliumbromid und Kaliumdichromat– oder Ammoniumdichromatlösung besteht.

Dieser chemische Vorgang bewirkt eine teilweise Härtung (Gerbung) der Gelatineschicht des Papieres, die dadurch wasserunlöslich wird. Diese Gerbung verläuft proportional zum vorhandenen Silberbild. Dieses Gelatinerelief wird zum Auftrag einer Farbe gewässert. Die nicht gehärteten Stellen (helle Bildtöne) nehmen viel, gehärtete Bildstellen entsprechend weniger Wasser auf. Das Wasser wird oberflächlich vom Papier abgenommen und dann mit verschiedenartigen Pinseln oder Walzen eine ölhaltige Druckfarbe aufgetupft. Diese bleibt nur an den gehärteten und daher wasserfreien Stellen haften. Dadurch entsteht ein positives Farbstoffbild. Der Farbton wird durch die Wahl der Ölfarbe bestimmt. Durch Umdruck auf Papier entsteht ein Bromölumdruck. Dieses Verfahren kann mehrmals durchgeführt werden und es entstehen Bilder von eigenständigem Reiz.

Dieses Verfahren wurde auch genutzt, um vor der Erfindung des Farbfilms Farbfotografien mit sehr natürlicher Farbgebung zu erzeugen: Durch Farbzerlegung mit Filtern (blau, grün, rot) wurden 3 passgenaue Schwarz-Weiß-Aufnahmen eines Motivs hergestellt und die Gelatinematrizen mit Gelb auf der Blau-, Rot auf der Grün- und Blau auf der Rotfilteraufnahme eingefärbt und dann in mehrfachen Druckvorgängen übereinander gedruckt.

Chromogener Druck

Der Chromogene Druck ist ein Fotodruckverfahren indem nicht mit Halbtönen sondern mit Rastern im substraktiven Prinzip gearbeitet wird. Der Aufnahmefilm ist ein Dreipackverfahren und ist von oben nach unten gesehen wie folgt aufgebaut:

Blauempfindliche Schicht
Gelbfilter
Grünempfindliche Schicht
Rotfilter
Rotempfindliche Schicht

Dieses Verfahren, in dem die Farbe aufgebaut wird = chromogen, wurde 1897 von Louis Ducos du Hauron entwickelt. Er ist auch der Erfinder des Pigmentdrucks und der Heliochromie um 1877. Unabhängig von ihm erfand auch Charles Cros Grundlagen zu diesem Verfahren, die noch heute angewendet werden. Das Prinzip der Farbfotografie ist, dass mit der Entwicklung nicht nur das Silber sondern auch ein Farbstoff gebildet wird. Das AgBr-Korn (Silber-Brom) wird mit einem Farbstoff umhüllt.

Technik des chromogenen Drucks

In diesem Verfahren wird mit komplementären Farbpaaren gearbeitet, also
Blau – Gelb                Gelb, Yellow = minus Blau
Grün – Purpur            Purpur, Magenta = minus Grün
Rot – Blaugrün           Blaugrün, Cyan = minus Rot

1907 gelang es Homolka mit Entwicklern wie Indoxyl und Thioindoxyl eine Reaktion zu farbigen Substanzen zu erreichen, also echte Farbentwickler zu produzieren.

1909 gelang es Hans Siegrist Rudolf Fischer ein Monopack chromogener Entwicklung zu erarbeiten, das heute noch die Grundlage aller Farbverfahren bildet.

1935 geschah die technische Realisation durch die Fa. Kodakchrome. Lange Zeit gab es durch die Diffusion der Substanzen eine Farbverfälschung. Dies konnte erst beseitigt werden als man die Farbkuppler bereits vor der Verarbeitung diffusionsfest in die Trägerschichten einarbeiten konnte.

Bei einem Farbumkehrfilm, also einem Dia-Film stellt sich der Entwicklungsprozess wie folgt dar:

  1. Belichtung des Umkehrfilms
  2. Erstentwicklung
  3. Nachbelichtung des Filmträgers
  4. Farbentwicklung
  5. Bleichfixierung
  6. Fertiges Bild = Dia

1936 entwickelten G. Willmanns und w. Schneider für Agfa ein neues Verfahren, genannt Agfacolor in dem die Farbkuppler bereits im Film eingebaut waren. Dadurch ergaben sich große Vorteile in der Verarbeitung des Filmmateriels.

Daraufhin entwickelte Kodak das Ektachromeprinzip, in dem die Farbkoppler ebenfalls eingebaut wurden.

Ferrotypie

Beispiel für eine Ferrotypie circa 1870

Beispiel für eine Ferrotypie circa 1870

 

Die Ferrotypie (Tintype, Melanotypie oder Blechfotografie) ist ein fotografisches Direktpositiv-Verfahren, das zwischen 1855 und den 1930er Jahren verwendet wurde. Die Ferrotypie wurde 1856 von Hamilton L. Smith erfunden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das manuelle Verfahren durch Automaten ersetzt. Einen ersten solchen mechanisch betriebenen Automaten konstruierte Conrad Bernitt in Hamburg im Jahr 1894. Der Bosco-Automat wurde über Jahrzehnte weltweit genutzt und gilt als Vorläufer der heutigen Passbild-Automaten. Die preiswerten Ferrotypien wurden in ein Album eingeklebt oder mit der Post verschickt; sie wurden rasch populär und traten vor allem als Schnellfotografie und als Jahrmarktattraktion in Erscheinung.

Technik der Ferrotypie

Die Ferrotypie basiert auf einer knapp belichteten und entwickelten iod- und bromsilberhaltigen Kollodiumschicht, die sich auf einem – meist mit Asphalt abgedunkelten – lackierten Eisenblech befindet. Das Negativ erscheint aufgrund des Dunkelfeldprinzips vor dem dunklen Hintergrund als Positiv. Ferrotypien sind Unikate – sie werden direkt belichtet.

Heliogravüre, auch Fotogravur genannt

Heliogravure

Tänzerin mit Tambourin in Ägypten, Heliogravure von Jean-Léon Gérôme (1824–1904)

Heliogravure 2

Schwerttänzer in Ägypten, Heliogravure von Jean-Léon Gérôme (1824–1904)
Die Heliogravüre (von griech. helios = Sonne), auch Heliogravur, Fotogravüre, Fotogravure, Photogravur, Photogravüre, Klicotypie oder Sonnendruck genannt, bezeichnet ein fotografisches Edeldruckverfahren, das 1879 von Karl Klietsch (= Karel Klíč) erfunden wurde.

 

Die Heliogravüre ist die Vorläufer-Technik des modernen Tiefdrucks, mit der Fotos und Illustrationen durch ein fotomechanisches Druckverfahren reproduziert werden können und mit dem sich echte Halbtöne darstellen lassen. Sie ist eine Weiterentwicklung des Aquatinta-Verfahrens. So wird die dafür erforderliche Druckplatte ähnlich wie die für die Aquatinta-Radierung hergestellt.

Verfahren der Heliogravüre

Es wird zwischen der Direktkopie und der Pigmentpapierkopie unterschieden.

Direktkopie

Eine Kupferplatte wird mit Kolophonium– oder Asphaltpulver eingestäubt und dieses durch Erhitzen als Raster aufgeschmolzen. Darüber wird eine Gelatineschicht aufgebracht, die durch Baden in einer Kaliumdichromat-Lösung sensibilisiert wird (lichtempfindlich gemacht9 und durch ein originalgroßes Halbton-Diapositiv belichtet wird. Danach findet die Entwicklung in warmen Wasser statt.

Die Chromgelatine härtet durch Belichtung aus, während die unbelichteten Teile auswaschbar bleiben, dadurch entsteht ein Gelatinerelief. Je nach Reliefstärke kann die Säure die Gelatine durchdringen. Eine dünne Schicht erlaubt schnelles Durchdringen wodurch das Kupfer längere Zeit geätzt wird und somit tiefere Rasternäpfchen erhält (= dunklerer Ton), bei einer dicken Schicht kann die Säure nicht oder erst verspätet zur Platte durchdringen, wodurch diese kaum oder gar nicht geätzt wird. Da beim Ätzen unterschiedlich tiefe Vertiefungen entstehen, entsteht ein Tiefdruckverfahren. Die Ätzungen im Metall können unterschiedlich viel Farbe aufnehmen und erlauben beim Druck differenzierte Halbtonwiedergaben.

Pigmentpapierkopie

Bei der Pigmentpapierkopie werden die Vorlagen im Kontaktverfahren vom originalgroßes Diapositiv auf ein lichtempfindliches Chromgelatine-Papier, das „Pigmentpapier“, belichtet. Das Papier wird nach der Belichtung wenige Minuten in kaltem Wasser aufgeweicht und auf eine Kupfer- oder Stahlplatte, die im Aquatintaverfahren vorbereitet wurde, abgeklatscht.

Zum Entwickeln werden das Papier sowie die unbelichteten Partien der Gelatineschicht in warmem Wasser abgelöst und entnommen, wodurch ein zartes Gelatinerelief auf der Platte zurückbleibt. Der Fotograf kann die anschließende Ätzung im Eisenchlorid-Bad kontrollieren und ggf. auch manipulieren. Häufig wird der Ätzvorgang mit mehreren verschieden konzentrierten Eisenclorid -Lösungen wiederholt, weil das Eisenclorid je nach Konzentration die Gelatineschicht unterschiedlich angreift und in verschiedenen Geschwindigkeiten die Kupferplatte ätztt. Durch die so gesteuerten unterschiedlichen Ätzzeiten und die Aufrasterung durch das Aquatintakorn kann die Platte Halbtöne drucken wie bei einer Ätzradierung.

Heute ist die Heliogravüre im industriellen Druck nicht mehr gebräuchlich, lebt aber im künstlerischen Tiefdruck weiter. Sie wird jedoch im handwerklichen Sinne zur Erhaltung alter Graphik durch Nachdrucke eingesetzt.

Kalotypie, auch Talbotypie genannt

Die Kalotypie ist ein frühes fotografisches Verfahren (ab ca. 1835), entwickelt von dem englischen Physiker und Fotografen William Henry Fox Talbot. Es wurde ein Papierblatt mit Silbernitrat und Jodkalium behandelt, um Lichtempfindlichkeit zu erreichen. Das Papier konnte nun belichtet, entwickelt und fixiert werden. Es entstand ein Negativ, das Papiernegativ wurde in Wachs getaucht, um es transparent zu machen. Anschließend erfolgte die Anfertigung einer Kontaktkopie auf eben solchem Papier, wodurch nun ein positives Papierbild entstand. Das erste Negativ/Positiv-Verfahren wurde 1841 patentiert, und war in dieser Form bis ca. 1855 in Gebrauch, ehe es durch die Erfindung des Albuminpapiers einerseits und der Kollodium-Naßplatte andererseits, entscheidend verbessert werden konnte. Es setzte sich nur sehr langsam durch, da die Daguerreotypie allgemein als präziser und detailgetreuer anerkannt wurde obwohl hiermit nur Unikate hergestellt werden konnten.

Verfahren der Kalotypie

Bei der Kalotypie handelt es sich um ein Negativ-Verfahren, d.h. bei der Fotografie entsteht zunächst ein Negativ. Weil die Kalotypie erstmals die Möglichkeit bot, beliebig viele Abzüge zu erzeugen, war dies eine Schlüsseltechnologie. Der Kontaktabzug einer Kalotypie kann auch auf einem modernen Fotopapier gemacht werden. Für die Aufnahme verwendete Talbot Jodsilberpapier: Silbernitrat und Kaliumiodid wurden auf ein dünnes Papier gestrichen und ergaben dort eine Silberiodidverbindung.

Er legte in kleine Kameras (Mouse Traps [=Mausefallen]) mit lichtempfindlichem Silberjodid be-schichtete Papierstücke, die nach dem Belichten eine negative Abbildung ergaben. Er hatte entdeckt, dass er ein latentes Negativ auf einem stark belichteten Papier sichtbar machen konnte, wenn er es mit einer Entwicklerlösung aus Gallussäure und Silbernitrat behandelte. Durch Erwärmen wurde der Vorgang beschleunigt. Mit Kaliumbromid oder Natriumthiosulfat wurde das Negativ anschließend fixiert.

Um von dem Papiernegativ einen seitenrichtigen Positiv-Abzug erstellen zu könne musste es transparenter sein, das erreichte er durch Begießen mit heißem Wachs. Nun konnten mit Kontakt- abzügen auf weiteren Talbotypie-Blättern beliebig viele Positive hergestellt werden. Bei dem zeitgenössischen Konkurrenzverfahren, der Daguerreotypie, waren fotografische Bilder dagegen immer Unikate. Nachdem diese Idee Standard bei den meisten auf Glasplatten basierenden Verfahren geworden war, griff auch George Eastman sie auf und entwickelte daraus die Basistechnologie heutiger Negativfilme.

Kalotypie

Kalotypie

Bedingt durch die Verwendung von Papier als Grundlage des Negativs waren Talbotypien immer recht grobkörnig. Die Papierstruktur des Negativs wurde beim Kopieren auf das Positiv mitübertragen. Dies war ein entscheidender Nachteil gegenüber der Daguerreotypie. Jedoch wurde die Charakteristik der gewonnenen Abzüge von den Befürwortern als „malerisch“ empfunden, zumal sie auch in wechselnden, nie ganz genau vorhersehbaren Farben erschienen. In der Tat konnten bereits sehr früh von David Octavius Hill und seinem Partner Robert Adamson künstlerisch sehr beeindruckende Porträts und andere Ergebnisse erzielt werden. Die Vorteile des Negativverfahrens nutzte bereits Talbot für die Illustration von Büchern mit Originalabzügen.

 

 

 

 

 

 

Kollodium-Nassplatte

eingescanntes Glasnegativ der "Library of Congress Prints and Photographs Division Washington", Titel: "Hon. Townsend Harris" aufgenommen 1855 - 1865

eingescanntes Glasnegativ der „Library of Congress Prints and Photographs Division Washington“, Titel: „Hon. Townsend Harris“ aufgenommen 1855 – 1865

 

 

 

eingescanntes Glasnegativ der "Library of Congress Prints and Photographs Division Washington", Titel: "Red Cloud and Indians" entstanden 1865 - 1880

eingescanntes Glasnegativ der „Library of Congress Prints and Photographs Division Washington“, Titel: „Red Cloud and Indians“ entstanden 1865 – 1880

 

 

 

Die Kollodium-Nassplatte ist eine 1850/1851 von Frederick Scott Archer und Gustave Le Gray entwickelte fotografische Platte, die durch ein Negativ-Verfahren ein fotografisches Bild erzeugt.

Das dazugehörige Verfahren wird als nasses Kollodiumverfahren bezeichnet und setzt eine zur Anfertigung der Fotografie zeitnahe Verarbeitung voraus, so musste etwa ein mobiler Reisefotograf in der Frühzeit der Fotografie immer ein Dunkelkammerzelt mit sich führen.

Die Größe des Negativs war in der Anfangszeit noch nicht standardisiert; Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Formate bis 40×50 cm verwendet, so beispielsweise Friths Aufnahmen aus Ägypten aus den Jahren zwischen 1856 und 1860. Später bildeten sich jedoch international normierte Aufnahmeformate heraus.

Die „Nassplatte“ verdrängte aufgrund ihrer höheren Empfindlichkeit und Qualität sehr schnell die Kalotypie.

Technik der Kollodium-Nassplatte

Zur Herstellung einer Kollodium-Nassplatte putzt man die Glasplatten sehr sorgfältig und übergießt sie mit einer Lösung von Kollodiumwolle und Iod– und Bromsalzen in Alkohol und Ether. Der Überzug trocknet zu einer gallertartigen Masse ein und wird sofort im Dunkeln in eine Lösung von Silbernitrat gebracht. Hier wandeln sich die Iodsalze in Silberiodid und Silberbromid um, und diese bleiben in der Kollodiumschicht fein verteilt.

Die so präparierte Platte wird aus dem Silberbad herausgenommen und noch feucht von anhängender Silberlösung in einem lichtdicht schließenden Kästchen (Kassette) in die Kamera gebracht, hier der Lichtwirkung ausgesetzt und dann in der Dunkelkammer mit einer Eisensulfatlösung übergossen. Diese schlägt aus der an der Platte hängenden Silbernitratlösung sofort metallisches Silber als dunkles Pulver nieder, und dieses hängt sich an die belichteten Stellen der Platte umso stärker, je intensiver das Licht gewirkt hat. Das Bild wird nach dieser Hervorrufung noch verstärkt, indem man durch Aufgießen einer Mischung von Eisensulfat und zitronensaurer Silberlösung noch einen zweiten Niederschlag von Silberpartikeln veranlasst, die sich zu den erstniedergeschlagenen lagern, so dass das Bild nun in den dichtesten Stellen hinreichend undurchsichtig ist, um den Durchgang des Lichts beim Kopierprozess zu verhindern.

Das Negativ wird nun fixiert, das heißt das noch enthaltene Silberiodid Silberbromid wird durch eine Lösung von Natriumthiosulfat herausgelöst, schließlich gewaschen und mit Alkoholfirnis überzogen. In dem so erhaltenen Glasnegativ erscheinen die hellen Teile des Originals dunkel und die dunklen Teile des Originals hell (in der Durchsicht). Vor einem dunklen Hintergrund erscheint es als positives Bild, indem an den durchsichtigen Stellen der schwarze Hintergrund sichtbar wird und gegen diesen das graue Silberpulver, welches auf den dichten Stellen des Negativs liegt, wie weiß erscheint.

Dieser positive Effekt trat am schönsten hervor, wenn die Aufnahme etwas unterbelichtet war. So fertigte man Positive indem das Kollodium auf dunklem Leder oder schwarzer Wachsleinwand aufgetragen wurde (Pannotypen) auf schwarz lackiertem Eisenblech (Ferrotypen) als Trägermaterial.

Pigmentdruckverfahren

Das Pigmentdruckverfahren, (auch Kohleverfahren oder Kohledruck genannt) zählt zu den Edeldruckverfahren. Es basiert darauf, dass Gelatine, wenn man sie mit einem chromsauren Salz (Kaliumdichromat oder Ammoniumdichromat) dem Licht aussetzt, in Wasser unlöslich wird. Ist ihr ein Farbstoff (Pigment) beigemischt, so halten die unlöslich gewordenen Stellen diesen mechanisch zurück. Weil als Pigment oft Kohlenstaub verwendet wurde, ist für dieses Verfahren auch der Name Kohledruck gebräuchlich.

Verfahren des Pigmentdrucks

Überzieht man Papier mit einer Mixtur aus in Chromat gebadeter Gelatine und belichtet dieses durch ein Negativ hindurch, so kann man durch Auswaschen des Papiers mit heißem Wasser ein Bild erhalten. Da aber die Wirkung des Lichts an der Oberfläche beginnt und sich mehr oder weniger tief durch die Dicke der lichtempfindlichen Schicht erstreckt, so werden unter den im Licht unlöslich gewordenen Stellen noch einzelne unmittelbar auf dem Papier liegende Gelatineteilchen löslich bleiben, welche sich in heißem Wasser lösen und den darüberliegenden „Halbtönen“ ihren Halt rauben.

Um dieses zu vermeiden, hebt man das auf der Oberfläche der belichteten Schicht liegende, anfangs unsichtbare Bild ab. Für diesen Zweck presst man ein Stück mit gegerbter Gelatine überzogenen Papiers auf das sogenannte Übertragspapier. Dieses klebt dann auf der Oberfläche fest. Behandelt man jetzt die zusammengepressten Papiere mit heißem Wasser, so werden alle nicht vom Licht getroffenen Stellen gelöst; das erste Papier, welches nur als Träger der lichtempfindlichen Gelatineschicht diente, löst sich ab, und die Bildstellen, die aus unlöslich gewordener farbiger Gelatine bestehen, haften am Übertragspapier.

Ist das Übertragungspapier mit einer feinen Harzschicht eingerieben, so ist die Haftung nur locker. Presst man anschließend ein zweites Stück Gelatinepapier auf, so haftet das Bild auf der zweiten Fläche stärker als auf der ersten und kann so zum zweiten Mal übertragen werden. Das beim ersten Übertrag erhaltene „Pigmentbild“ ist verkehrt, d. h. es erscheint als Spiegelbild des Gegenstandes. Das zweimal übertragene Bild ist dagegen seitenrichtig.

Man kann diese Pigmentbilder auch auf Glas übertragen und erhält dadurch schöne transparente Fensterbilder. Weil die Bilder aus lichtechtem Pigment bestehen, bleichen sie nicht aus wie die Silberbilder, sind jedoch mechanisch leicht verletzbar.

1903 bis 1911 brachte die Neue Photographische Gesellschaft Berlin-Steglitz zur Herstellung von Aufsichts- oder Durchsichtsbildern das weiterentwickelte NPG-Pigmentverfahren auf den Markt.

Visitenkartenporträt

Visitenkartenporträt

Visitenkarte der Sojourner Truth (unbekannter Fotograf, um 1864), Teil der Alfred Whital Stern Collection of Lincolniana im Besitz der Library of Congress

Als Visitenkartenporträt (auch Visitenkartenfoto, Visit oder Carte-de-visite, Abkürzung CDV) bezeichnet man Fotos und Porträtfotografien, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts im standardisierten Format von 5,5 × 9 cm auf Karton aufgezogen wurden – sie hatten demnach etwa die Größe einer heutigen Visitenkarte. Diese wurden häufig zwischen Freunden und Familienangehörigen ausgetauscht und in speziellen Alben gesammelt.

Das Verfahren wurde 1854 von André Adolphe-Eugène Disdéri patentiert und hielt sich danach noch knapp bis ins 20. Jahrhundert. Bei den deutschen Studentenverbindungen wurden die Bilder noch bis in die beginnenden 1920er Jahre als Erinnerungsstücke verschenkt.

Die erste Notiz über die Einführung des Visitportraits (Carte de Visite) findet man in der französischen Zeitschrift La Lumiere vom 28. Oktober 1854 wo es heißt: „Eine originelle Idee hatten E. Dellesert und Graf Aguado bezüglich der Verwendung kleiner Portraits. Bis jetzt trugen die Visitkarten Namen, Adresse und zuweilen den Titel der Personen welche sie vorstellten. Weshalb sollte man nicht den Namen durch das Bildnis ersetzen können?“

Nach einer anderen Version soll der Herzog von Parma als Erfinder der Carte de Visite gelten. Er hatte 1857 den Einfall sich auf seine Visitenkarte ein Photo zu kleben.

Aufschwung bekam die Visitkartenphotographie durch den Pariser Photographen und „Erfinder“ des Visitenkartenporträts André Adolphe-Eugène Disdéri, der 1854 auf diese Anwendung des Kollodiumverfahrens in Frankreich ein Patent angemeldet hatte:

Technik des Visitenkartenportraits

Bei den Visitenkartenporträts handelte es sich um auf Karton aufgezogene Papierkopien von Kollodium-NassplattenNegativen, die mit Spezialkameras belichtet wurden. Dabei wurden nicht kleine Negative vergrößert, die Problematik bestand vielmehr darin, überhaupt ein entsprechend kleines Aufnahmeformat zu erreichen; um 1850 lagen die Plattengrößen zwischen 16,5 × 21,6 cm (6 1/2 × 8 1/2 Zoll, Ganzplatte) und 5,1 × 6,4 cm (2 × 2 1/2 Zoll, Neuntelplatte).

Aufteilung einer Kollodium-Nassplatte für Visitenkartenporträts um 1860

Aufteilung einer Kollodium-Nassplatte für Visitenkartenporträts um 1860

 

André Adolphe-Eugène Disdéris Spezialkamera verfügte daher über vier Objektive und eine verschiebbare Plattenkassette. Mit Hilfe der Mehrfachoptik konnten auf jeder Hälfte der Glasplatte jeweils vier Belichtungen aufgenommen werden; dann wurde die Platte mit Hilfe der Kassette verschoben, und die nächsten vier Belichtungen konnten auf der zweiten Hälfte festgehalten werden.

Anschließend wurden auf Albuminpapier Abzüge im Negativformat von etwa 8 × 10 Zoll angefertigt, die in das Vistenkartenformat zerschnitten wurden. Die einzelnen Mini-Porträts waren dann etwa 5,5 × 9 cm groß und wurden auf Kartons mit Abmessungen von etwa 6,3 × 10 cm montiert.

Das Geheimnis der Tissuekarten!

Da die Fotografie nur schwarz – weiß Bilder erzeugen konnte, die Verbraucher aber die farbigen Bilder mehr liebten, wurden sehr schnell die Stereoskopien handkoloriert.

1858 wurde in Frankreich das Tissuebild entwickelt. Die Fotos wurden hier auf dünnem, transparenten Papier abgelichtet, das zwischen hellen Kartonrahmen eingebettet war. Meist wurde es rückseitig auf einem 2. Blatt koloriert. Um bessere Lichteffekte zu erzielen, wurden Teile des rückseitigen Papiers ausgeschnitten oder es wurden in das Foto Löcher mit einer Nadel gepiekt, etwa um die Kerzenflammen in den Kronleuchtern besser zur Geltung zu bringen. Diese Stereoaufnahmen erfreuten sich großer Beliebtheit in Frankreich, Italien und etwas später auch in den USA. Ihre Glanzzeit war die Zeit von 1858 bis etwa 1880. vereinzelt können Tissuebilder bis in das Jahr 1900 gefunden werden.

In der Frontaufsicht bei normalem Licht von vorn sieht man das schwarz – weiß Foto. Um aber den viel interessanteren farbigen Eindruck zu erhalten, muss das Bild von hinten durchleuchtet werden oder man muss es gegen das Tageslicht gewandt betrachten.

Weitere Fotodruckverfahren (Näheres hierzu siehe Wikipedia im Internet):

Gummidruck (Gummibichromatverfahren) – 1858

Höchheimer Gummidruck, publiziert vor 1914 von Alfred Höchheimer

Kombinationsgummidruck

Pigmentdruck = Kohledruck auch Gummipigmentdruck – 1864

Gummigravüre, von Heinrich Kühn 1911 erfundenes Verfahren, das Heliogravüre und Gummidruck kombiniert…wird galvanisch in Kupfer abgeformt und auf diese Weise in einen Druckstock übertragen

Anilindruckverfahren – 1878

Leimdruck mit Fischleim als Kolloid, 1915 von Heinrich Kühn entwickelt
…wird nach Belichtung und Auswaschen mit Fettfarbe eingefärbt. Frisch eingefärbt wird sie auch als Farbträger für einen Umdruck (Transferverfahren) verwendet

Bromöldruck – 1902
als Transferverfahren: Bromölumdruck – 1902

Öldruck = Ölpigmentdruck
als Transferverfahren: Ölumdruck = Bromöl-Transferdruck – 1866

Transferverfahren: Lichtdruck = Phototypie – 1870

Transferverfahren: Carbrodruck – 1873
…bildet den Säureschutz der Platte beim Ätzvorgang bei der Kupfer-Ätzung für den Tiefdruck

Photogalvanographie – 1854 = als Dallastypie seit 1873

Pigment-Gravüre
…wird durch Einpressen in Blei abgeformt und auf diese Weise in einen Druckstock übertragen

Woodburytypie = Photoglyptie – 1864

Fotolithografie (eine industrielle High-Tech-Weiterentwicklung, die jedoch auch künstlerisch verwendet wird)

Photochromdruck – ein hochwertiges Flachdruckverfahren, bei dem eine fotografische Vorlage auf einen mit Asphalt behandelten Lithostein übertragen wird

Halogensilberprozesse mit Brom-, Iod-, Chlor– oder Fluor-Verbindungen wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Sie finden noch heute in den fotografischen Papieren Verwendung. Bromsilberpapiere sind für schwarz-weiß-Aufnahmen die gängigen Fotopapiere. Die verwendeten Silberverbindungen sind die Silberhalogenide: Silberbromid, Silberjodid, Silberchromid und Silberfluorid.
Die Halogensilberschicht ist selbst Farbschicht durch eingelagerte Pigmente oder farbgebende Substanzen

Argyrotypie – 1841
Die Argyrotypie gilt in der Fotografie als das älteste NegativPositiv-Verfahren. Sie ist eine Weiterentwicklung der Kalotypie.

Fluorotypie – 1844

Ozotypie – 1899

Ozobromprozess – 1905

Photo-Xylographie (ähnlich Albumindruck)

Salzdruck = Kalotypie, Fotogenische Zeichnung, Pencil of Nature

Steinheil-Verfahren (Chlorsilberverfahren) – 1839

Talbotypie = Gewachstes Papiernegativ – 1841

Trockenplatte
…wird als Farbträger für einen Umdruck verwendet

Uvatypie

Erwinotypie auch Erwinoverfahren – 1910

Reliefdruck

Pinatypie (Farbverfahren, weiterentwickelt zu Dye-Transfer und Technicolor)

Cyanotypie = Eisenblaudruck – 1842 von John Herschel entwickelt, verwendet Ammoniumeisen(III)-citrat und Kaliumferricyanid
Die Cyanotypie wurde anfangs für fotografische Zwecke benutzt, der Blauton war jedoch für die Fotografie nicht besonders beliebt.

Pellet-Prozess – 1878 von H. Pellet verbessertes Cyanotypie-Verfahren mit Kaliumferrocyanid

Kallitypie

Elmar Ratzkowsky: Brot und Wein, Kallitypie um 2005

Studioaufnahme, digital aufgenommen, als Negativ computertechnisch ausgedruckt und als Kallitypie auf Fabriano Aquarellpapier ausbelichtet.

 

 

 

 

 

 

Kallitypie = Braundruck, Sepiadruck, Vandyke-Verfahren, Argentotypie, Van-Dyke-Braun – 1889
Dies ist ein Cyanotypie-Verfahren, das durch Experimente John Herschels verbessert wurde

Catalysotypie – 1844
(Schwer-)Metall-Verfahren

Diese Verfahren sind die edelsten der Edeldruckverfahren. Die Tönungen der Bilder und Halbtöne sind so edel wie das Material.

Katatypie – 1901

Chrysotypie – 1842

Ziatype

Absaugverfahren

Autochromplatte – 1904

Chromotypie – 1843, der eigentliche Drei- oder Vierfarbendruck

Diazotypie – 1880, auch Blaupauseverfahren genannt

Joly-Verfahren – 1894/95

Lippmannverfahren siehe Gabriel Lippmann

Hydrotypie (Farbstoffübertragungsverfahren)– 1889